Diese Torte ist ein echtes Statement: Fusion geht auch süß. Und wie! Mit Rhabarber aus dem Garten und Pandan aus Bali wird’s exotisch, kreativ und ganz sicher ein Gesprächsthema beim Kaffeeklatsch.
Wenn Bali und deutscher Garten aufeinandertreffen
Stell Dir vor: Du kommst zurück aus Bali mit vollem Koffer, Sand in den Schuhen und... Pandanextrakt in der Hand! Dieses knallgrüne Fläschchen riecht nach Urlaub, Marktständen und süßen Erinnerungen. Zuhause angekommen wartete aber schon der deutsche Garten auf mich – samt übermütiger Rhabarberstauden, die jedes Jahr meinen Komposthaufen in Frage stellen.
Und plötzlich: Boom, die Idee! Warum eigentlich nicht beides kombinieren? Wenn Pandan Bubur Sumsum und Dadar Gulung in leuchtendem Grün zaubern kann, dann macht es sich doch sicher auch gut in einem Rhabarber-Tortenguss, oder?
Die Kombination klingt vielleicht erst mal verrückt – schließlich kennt in Indonesien niemand Rhabarber (was ist das, Gemüse oder Obst?), und in Deutschland ist Pandan so bekannt wie Durian im Supermarktregal. Aber genau das macht die Fusion so spannend.
Ich habe es ausprobiert. Es ist... himmlisch! Süß-säuerlicher Rhabarber mit seinem typischen Gartenaroma trifft auf das sanfte, warme-exotische Pandan-Parfüm. Und plötzlich sind zwei völlig verschiedene Welten auf einer Torte vereint.
Geschmack & Charakter – Fruchtig, frisch, exotisch
Diese Torte hat viele Gesichter. Die Säure vom Rhabarber erinnert an sonnige Nachmittage im Schrebergarten. Die Süße und das Aroma vom Pandan bringen sofort tropisches Flair auf die Gabel. Zusammen ergibt das: eine luftige, aromatische, wunderbar frische Torte mit leichter Textur und raffiniertem Duft – nicht zu süß, nicht zu sauer, sondern einfach... anders.
Die Konsistenz des Tortengusses ist dank Agar-Agar angenehm fest, fast wie bei einer klassischen deutschen Fruchttorte – aber das Aroma ist ganz klar ein Ausflug in die Tropen.
Zutaten & Besonderheiten – Wenn Gartenliebe auf Urlaub trifft
Die Basis ist simpel:
Rhabarber frisch aus dem Garten, ungeschält, damit er schön rot bleibt
Zucker, damit die Säure gebändigt wird
Agar-Agar, unser pflanzlicher Held, der alles zusammenhält
Die Torte selbst besteht aus einem fluffigen Tortenboden, wie Du ihn magst – am besten locker und leicht – und einer großzügigen Schicht Schlagsahne. Die Kombination aus Cremigkeit und säuerlich-süßem Guss ist einfach ein Traum.
Zubereitung – Ganz entspannt mit Liebe (und etwas Vorfreude)
Tortenguss mit Pandan & Rhabarber
Rhabarber in Stücke schneiden (nicht schälen, damit er schön rosa bleibt).
Mit Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze weich kochen.
Agar-Agar mit Wasser verrühren, zum Rhabarber geben, 1 Minute köcheln lassen.
Abkühlen lassen.
Wenn der Guss lauwarm ist (noch flüssig, aber nicht heiß!), Pandanextrakt unterrühren. Wichtig: Nicht vorher zugeben – sonst verliert Pandan sein feines Aroma.
💡 Tipp: Pandanextrakt darf niemals zu heiß behandelt werden – sonst verschwindet das ganze Aroma!
Torte zusammenbauen – So einfach geht Fusion
Backe deinen Lieblings-Tortenboden (oder nimm einen fertigen).
Schlage zwei Becher Sahne mit etwas Vanillezucker steif.
Verteile 2/3 der Sahne auf den Tortenboden.
Mit dem Rest kleine Tupfen als Rand setzen (damit der Guss nicht ausläuft).
Gieße vorsichtig den Pandan-Rhabarber-Guss in die Mitte.
Kühl stellen und fest werden lassen.
Servieren & Varianten – Und was jetzt dazu?
Diese Torte braucht keinen Schnickschnack. Sie steht für sich selbst! Aber ein paar Ideen:
Mit frischen Erdbeeren garnieren für ein bisschen extra Fruchtigkeit.
Ein paar Kokosraspeln drüberstreuen für noch mehr Tropenfeeling.
Oder eine zweite Version mit Mango statt Rhabarber probieren – dann bist Du komplett auf Bali!
Rezept Pandan-Rhabarber-Torte
Rhabarber trifft Pandan: exotisch-fruchtige Torte mit cremiger Sahne und aromatischem Tortenguss – Fusion aus Bali und deutschem Garten!
Zutaten für den Guss:
800 g Rhabarber (ungeschält)
6 gehäufte EL Zucker
1 TL Agar-Agar + 150 ml Wasser
1 TL Pandanextrakt
Sonstiges:
1 Tortenboden (selbst gebacken oder gekauft)
2 Becher Schlagsahne
Vanillezucker
Zubereitung:
Rhabarber mit Zucker weichkochen.
Agar-Agar mit Wasser einrühren, 1 Minute kochen.
Abkühlen lassen, dann Pandanextrakt dazugeben.
Sahne schlagen, 2/3 auf Tortenboden verteilen, 1/3 als Randtupfen setzen.
Pandan-Rhabarber-Guss vorsichtig hineingießen.
Kalt stellen – fertig!
Kochzeit:
Stichwörter: Asiatisch, Balinesisch, Indonesisch
Küchenstil: Asiatisch
Bewertung: 5/5 (125 Bewertungen)
Servieren & Varianten – Und was jetzt dazu?
Diese Torte steht für sich – aber hey, wer sagt, dass man nicht ein bisschen damit spielen darf? Aus dem Pandan-Rhabarber-Guss lässt sich nämlich noch viel mehr zaubern:
🥄 Torte im Glas – für spontane Gäste oder als Hingucker
Keine Lust auf Tortenboden backen? Dann mach einfach Torte im Glas! Nimm ein paar Löffelbiskuits oder Butterkekse aus dem Supermarkt, grob zerbröseln, in hübsche Gläser schichten und dann den lauwarmen Pandan-Rhabarber-Guss darüber gießen. Ab in den Kühlschrank zum Festwerden – und vor dem Servieren noch ein ordentlicher Klecks Schlagsahne obendrauf. Sieht toll aus und schmeckt wie Urlaub im Dessertglas.
🍮 Als Dessert – schlicht, schnell, schick
Oder ganz simpel: Den Guss in kleine Dessertschälchen füllen, kalt stellen und direkt als exotisches Gelee servieren. Wer mag, toppt das Ganze mit etwas Schlagsahne oder ein paar Kokosflocken für das Extra-Bali-Feeling.
Einkaufstipp: alle Zutaten und Gewürze für dieses Rezept sind im Asiamarkt in der Nähe erhältlich. Falls Ihr nicht wisst, was gekauft werden soll, siehe Einkaufsliste.
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Tumis Tahu Tempe aus dem Airfryer: Knusprig, fettarm, indonesisch! So gelingt Tempeh & Tofu perfekt – ohne Fritteuse, mit viel Geschmack.
Zwischen Temptation & Tempe – meine Airfryer-Liebesgeschichte
Weißt du, manchmal frage ich mich wirklich: Bin ich die Einzige, die vor dem Küchenkaufregal eine echte Lebensentscheidung trifft?
Ich weiß, ich überlege zu viel, wenn es um neue Küchensachen geht. Es ist auch meistens ohne Grund. Manchmal probiere ich neue Dinge, habe sie gekauft, benutze sie ein oder zwei Mal – und dann... langsam wandert das gute Stück in die Ecke. Oder schlimmer: auf den Dachboden, wo es dann ganz unauffällig alt wird. Ungenutzt. Einsam. Bis zum nächsten Dorfflohmarkt.
Und... ich liebe Küchengeräte ja wirklich.
So war das mit dem Airfryer. Dieses neumodische Ding hat mich zuerst skeptisch gemacht – frittieren ohne Öl? Bitte wie? In Indonesien ist Frittieren schließlich keine Option, sondern eine Lebensart. Tempeh, Tahu, Perkedel, Ayam Goreng – ohne knusprige Kruste geht gar nichts. Und wer einmal den Duft von frisch gebratenem Tofu kennt, weiß, dass sich unsere Küche in eine kleine Garküche verwandeln kann – inklusive Ölfilm auf dem Dunstabzug.
Dann kam dieser Tag. Wir fuhren zum Designer Outlet in Neumünster, wollten eigentlich nur ein bisschen schauen – aber du kennst das.
Da stand er. Ein Tefal Airfryer XXL, 30 % Rabatt, glänzend schwarz, direkt am Eingang wie ein Star. Ich hab’s mir erst verkniffen. Dann Kuchenpause daneben. Handy raus. Preisvergleich. Und – zack – zurück in den Laden. Das Ding musste mit!
Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Dieser Klotz mit Heißluftgebläse würde bald mein Leben verändern.
Naja, zumindest mein Küchenleben.
Und was soll ich sagen? Ich LIEBE ihn. Nicht für alles, aber für viele indonesische Klassiker ist er tatsächlich ein Gamechanger.
Zum Beispiel: Tahu Pong, fluffig frittiertes Tofu. Bisher ein Drama mit Pfanne oder Topf – nie fluffig innen, nie knusprig außen. Und dann kommt dieser Airfryer daher, ganz ohne Öl, und boom! – Bali-Feeling in der deutschen Küche.
Oder Tempeh: sonst triefend vor Öl, jetzt perfekt crunchy, herzhaft und ganz ohne schlechtes Gewissen. Also ja: der Airfryer kann indonesisch. Und wie!
Heute zeig ich Dir, wie Du mit dem Airfryer ein typisches javanisches Gericht zaubern kannst: Tumis Tahu Tempe – geschmorter Tofu und Tempeh in süßer Kecap Manis. Knusprig frittiert, aber ohne Fritteuse. Bereit? Los geht’s!
Geschmack & Charakter
Dieses Gericht ist echtes indonesisches Soulfood: süß, würzig, herzhaft, mit leichter Knusprigkeit von Tempeh und Tofu – perfekt balanciert durch Kecap Manis, Röstzwiebeln und einen Hauch Umami. Die Konsistenz ist ein Traum: außen kross, innen weich. Durch die Airfryer-Vorbereitung bekommt das Ganze noch mal ein Extra an Textur – ohne dass Deine Küche danach wie ein Straßenstand in Jakarta riecht (auch wenn ich den Duft ein bisschen vermisse, zugegeben…).
Ideal übrigens als Beilage oder auch als veganes Hauptgericht mit Reis.
Zutaten & Gewürze
Die Basis sind natürlich:
Tofu (nicht zu weich – am besten der aus dem Supermarkt)
Tempeh (Asiamarkt, klar!)
Tiefgekühlte grüne Erbsen für Farbe und Frische
Dazu kommt ein aromatisches Soßen-Dreieck:
Kecap Manis (die süße indonesische Sojasauce)
Mushroom Sauce (Pilzsoße für Tiefe und Umami)
Dunkle Sojasauce für Farbe und Würze
Für das Extra:
Knoblauch
Öl zum Anschmoren
Röstzwiebeln als Kick
Du brauchst keine exotischen Zutaten, alles ist easy im Asiamarkt oder online zu bekommen.
Zubereitung im Airfryer – Tipps & Tricks
Wenn Du einen Airfryer hast – egal welches Modell – musst Du ein bisschen mit den Temperatur Einstellungen spielen.
Ich benutze den Tefal XXL, der hat viel Platz und eine gute Luftzirkulation.
Tofu:
Würfeln in mundgerechte Stücke (nicht zu klein, sonst purzeln sie durch das Gitter).
Auf 200 °C „Airfry“-Modus, 20 Minuten – zwischendurch einmal kräftig schütteln.
Tempeh:
Ebenfalls würfeln.
Gleiche Temperatur, aber nur 10 Minuten – Tempeh ist trockener und braucht weniger Zeit.
Du brauchst wirklich kein Öl – genial, oder? Das Ergebnis: außen crunchy, innen zart – perfekt zum Weiterverarbeiten oder Naschen direkt vom Blech!
Servieren & Variationen
Das fertige Gericht – Tumis Tahu Tempe – ist wunderbar aromatisch und passt zu einfachem Jasminreis oder als Beilage zu Nasi Uduk, nämlich indonesisches Ricebowl.
Du kannst auch anderes Gemüse wie Paprika, Zuckerschoten oder Babymais mit reinschmuggeln. Und wenn Du magst, gib ein bisschen Chili dazu – für mehr Feuer!
Kleiner Tipp: Reste lassen sich super aufwärmen oder in einen Wrap rollen – Indonesian Fusion!
Rezept Tumis Tahu Tempe aus dem Airfryer
Tofu und Tempeh knusprig im Airfryer frittieren, dann in einer süß-würzigen Kecap-Soße mit Erbsen schmoren. Ein indonesisches Lieblingsgericht – fettärmer und alltagstauglich!
Airfryer auf 200 °C vorheizen. Tofu 20 Min. frittieren, Tempeh 10 Min. – dazwischen einmal schütteln.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Knoblauch pressen, glasig anbraten.
Mit Wasser ablöschen, Röstzwiebeln, Kecap Manis, Mushroom- und Sojasauce zugeben.
Frittierte Würfel und Erbsen einrühren, auf niedriger Hitze schmoren lassen.
Wenn fast die gesamte Sauce vom Tofu und Tempeh aufgenommen wurde, abschmecken, ggf. dunkle Sojasauce für mehr Farbe ergänzen. Fertig!
Kochzeit:
Stichwörter: Asiatisch, Balinesisch, Indonesisch
Küchenstil: Asiatisch
Bewertung: 5/5 (125 Bewertungen)
Indonesisch Kochen mit dem Airfryer? Ja, bitte!
Ich war skeptisch – jetzt bin ich begeistert. Frittieren ohne Fett, kein Gestank, keine Sauerei – und trotzdem dieser authentische Crunch. Gerade bei Tofu und Tempeh zeigt sich, was das Ding kann. Probiere mein Rezept aus und sag mir, wie’s bei dir klappt! Und ja – auf indonesischkochen.com wird’s in Zukunft definitiv öfter mal „Airfryer-Style“ geben. ✨
Einkaufstipp: alle Zutaten und Gewürze für dieses Rezept sind im Asiamarkt in der Nähe erhältlich. Falls Ihr nicht wisst, was gekauft werden soll, siehe Einkaufsliste.
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Frischer Mango-Salat mit Fischsauce und Kokoszucker – die perfekte exotische Beilage zum Grillabend!
Ist es Dir auch schon mal so gegangen? Du gehst eigentlich ganz brav mit Einkaufszettel in der Hand zum Supermarkt – du willst nur „schnell was fürs Grillen holen“. Und dann: BAM! Obst-Explosion in der Frischeabteilung. Da liegt sie: eine perfekt unreife, knackige Mango. Noch ganz fest, grünlich-gelb, fast beleidigt über ihr Dasein neben Bananen und Avocados. Und plötzlich macht’s kling! in Deinem Kopf – die Idee ist da.
So war’s bei mir. Ich wollte eigentlich nur Gemüse fürs Grillen holen. Stattdessen habe ich diese Mango gesehen und direkt in den Einkaufswagen geworfen – denn harte Mangos erinnern mich immer an meinen letzten Bali-Urlaub. Dort gibt’s an jeder Ecke „Sambal Mangga“, ein knackiger, feuriger Salat aus unreifer Mango, Chili und Terasi (indonesischer Garnelenpaste). Nur... zu Hause hatte ich kein Terasi mehr. Aber im Kühlschrank stand noch eine fast volle Flasche Fischsauce – und damit war mein kreativer Mango-Moment geboren!
Was daraus geworden ist? Ein frischer, süß-saurer, leicht scharfer Mango-Salat mit Umami-Kick – perfekt als Beilage zum Grillabend im Garten, oder einfach so zum Löffeln auf der Terrasse. Schnell gemacht, irre aromatisch und garantiert mal was anderes als Gurkensalat mit Sahne.
Geschmack & Charakter
Dieser Mango-Salat ist ein echtes Aromafeuerwerk:
Frisch und knackig durch die unreife Mango
Süß und sauer dank Kokosblütenzucker und Fruchtsäure
Umami und salzig durch Fischsauce
Ein Hauch Chili bringt die Hitze
Und obendrauf? Japanische Bonitoflocken oder Furikake – für den ultimativen Umami-Kick.
Wenn Du magst, kommt noch ein Spritzer Limette dazu oder ein paar frische Kräuter – ich habe Sevia-Blätter aus meinem Küchenfenster gezupft – und passen erstaunlich gut!
Zutaten & Toppings
Hier kommt die Mini-Einkaufsliste für Deinen fruchtig-wilden Mango-Salat:
Grundzutaten:
Harte, unreife Mango (nicht die weiche Flugmango – sondern schön knackig!)
Fischsauce
Neutrales Öl (z. B. Raps- oder Sonnenblumenöl)
Kokosblütenzucker (Supermarkt; Bio-Regal)
Optionales Topping:
Chiliflocken – für das typische „Sambal-Mangga“-Feeling
Frische Kräuter – z. B. Sevia, Minze, Thai-Basilikum oder Koriander
Bonitoflocken oder Furikake-Gewürz – für Umami und Crunch
Zubereitung
Mango schälen und mit einem Julienne-Schneider (oder Messer) in feine Streifen schneiden.
In eine Schüssel geben, Fischsauce, Öl und Zucker hinzufügen und alles gut vermengen.
Je nach Lust und Laune mit Chiliflocken, Kräutern oder Furikake toppen.
Abgedeckt mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen – dann verbinden sich die Aromen perfekt.
Fertig! Der Salat passt zu allem vom Grill: Fisch, Hähnchen, Tofu, Sate-Spieße oder sogar einfach zu Reis.
Nach Wunsch toppen, kalt stellen, 1 Stunde ziehen lassen.
Kochzeit:
Stichwörter: Asiatisch, Balinesisch, Indonesisch
Küchenstil: Asiatisch
Bewertung: 5/5 (125 Bewertungen)
Tipp: Unfassbar gut zu allem vom Grill. Auch solo ein Knaller! 🥭🔥
Manchmal entstehen die besten Rezepte ganz spontan im Supermarkt – und genau so war’s bei diesem Mango-Salat. Frisch, süß-sauer, mit Fischsauce und Umami-Kick – eine kleine Bali-Erinnerung mit viel Potenzial zum Lieblingssalat des Sommers. Probier ihn aus und bring ein bisschen exotischen Flair an Deinen Grilltisch. 🌴
Einkaufstipp: alle Zutaten und Gewürze für dieses Rezept sind im Asiamarkt in der Nähe erhältlich. Falls Ihr nicht wisst, was gekauft werden soll, siehe Einkaufsliste.
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Würzig, exotisch, vom Grill: Ikan Bakar Padang bringt indonesische Streetfood-Atmosphäre direkt in Deinen Garten!
Wenn Du schon einmal in Indonesien oder auf Bali warst, hast Du sie garantiert gesehen – die berühmten Warung Padang oder Rumah Makan Padang. Diese kleinen Restaurants servieren ein ganz besonderes kulinarisches Erlebnis: Nasi Campur Padang – eine Auswahl an verschiedenen Beilagen, die Du Dir selbst aussuchen kannst, dazu ein Berg duftender Reis. Sozusagen eine indonesische "Rice Bowl" mit allem, was der Körper braucht: Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine und Ballaststoffe.
Eines der beliebtesten Highlights auf diesen Tellern? Ganz klar: Ikan Bakar Padang – gegrillter Fisch, kräftig mariniert in einer aromatischen Gewürzpaste, die nach Sonne, Meer und Abenteuer schmeckt. Diese Spezialität stammt aus Padang, der Hauptstadt der Provinz West-Sumatra, die bekannt ist für ihre scharfe, würzige Küche und ihre Liebe zu kräftigen Aromen.
In diesem Rezept holen wir uns die Sonne Sumatras direkt in unseren Garten. Ob auf dem Grill im Sommer oder in der Pfanne bzw. im Ofen im Winter – Ikan Bakar Padang macht einfach immer Lust auf mehr. Die Marinade ist so vielseitig, dass Du sie nicht nur für Fisch, sondern auch für Fleisch, Tofu oder Tempeh verwenden kannst.
Geschmack & Charakter
Ikan Bakar Padang ist alles andere als zurückhaltend: Schon beim ersten Biss spürst Du die kräftige Würze der Koriander-Knoblauch-Kurkuma-Marinade, die leicht rauchige Note vom Grill, das zarte, saftige Fischfleisch – und diese süßlich-pikante Karamellnote, die nur Kecap Manis mitbringt.
Es ist ein Gericht, das alle Sinne anspricht: Der Duft beim Grillen macht hungrig, der Geschmack ist intensiv, aber ausgewogen. Die leichte Schärfe der Chilisauce wird durch die milde Süße vom Ketchup und der indonesischen Sweet Sojasauce perfekt ausgeglichen. Es schmeckt exotisch, aber vertraut – wie ein tropischer Sommerabend am Lagerfeuer.
Zutaten & Gewürze
Die Marinade für unseren Fisch besteht aus einfachen, aber geschmacklich sehr wirkungsvollen Zutaten. Das brauchst Du:
Knoblauchzehen – gepresst oder fein gehackt, sorgen sie für den würzigen Kick.
gemahlener Koriander – bringt einen warmen Geschmack.
gemahlene Kurkuma – für Farbe, leicht zitronigen Geschmack und erdige Tiefe.
Speiseöl – hilft, die Aromen zu tragen und verhindert, dass der Fisch beim Grillen austrocknet.
Austernsauce – umami pur.
Chilisauce – für den Schärfekick. Srirarcha, Sambal Oelek etc.
Ketchup – rundet die Sauce ab.
Kecap Manis – süße, dicke indonesische Sojasauce, unverzichtbar!
Pfeffer, Zucker und eventuell etwas mehr Salz – zum Abschmecken.
Diese Marinade funktioniert übrigens auch großartig mit Tofu, Tempeh oder Hähnchen – besonders wenn Du Gästen eine Auswahl bieten möchtest.
Zubereitung
Koriander und Kurkuma in 100 ml Wasser anrühren.
Knoblauch pressen und in Öl goldbraun anbraten.
Die Koriander-Kurkuma-Mischung zum Knoblauch in die Pfanne geben und unter Rühren braten, bis eine dicke, duftende Paste entsteht.
Diese Paste in eine Schüssel geben und mit Austernsauce, Chilisauce, Ketchup, Kecap Manis sowie Pfeffer, Zucker und Salz gründlich vermengen – fertig ist die Marinade.
Den Fisch (z. B. Dorade, Makrele oder Lachsfilets) rundum mit der Marinade bestreichen. Am besten in einer flachen Form oder Gefrierbeutel im Kühlschrank mindestens 2 Stunden marinieren, gern auch über Nacht.
Den Fisch auf dem Grill oder in der Grillpfanne von beiden Seiten knusprig grillen – je nach Dicke des Fisches ca. 5–7 Minuten pro Seite.
Wer keinen Grill hat: Ab in den Backofen bei 200 °C Umluft, auf ein Rost oder in eine ofenfeste Form. Auch lecker!
Servieren & Varianten
In Indonesien wird Ikan Bakar Padang meist mit einfachem weißem Reis, frischem Gemüse wie Gurke oder Tomate, einem Klecks Sambal und Krupuk (indonesische Krabbenchips) serviert. Ein Spritzer frischer Limette bringt die Aromen richtig zum Strahlen.
Wenn Du es moderner magst: Serviere den gegrillten Fisch als Reis-Bowl mit Mango, Koriander, knackigem Blattsalat, gerösteten Erdnüssen und einem Klecks Kokos-Joghurt. Klingt nicht nur gut – schmeckt himmlisch!
Auch spannend: Statt Fisch einfach mal Tempeh oder Hähnchenspieße marinieren und grillen. Das Grundprinzip bleibt gleich – die Gewürze machen die Magie.
Tipps
Kecap Manis bekommst Du im Asialaden oder online. Ein guter Ersatz: dunkle Sojasauce mit Kokosblätenzucker einkochen.
Wenn Du den Fisch im Ganzen grillst: Ein paar Limettenscheiben in den Bauch stecken – das bringt Aroma und verhindert, dass der Fisch austrocknet.
In Indonesien sagt man: "Je würziger der Fisch, desto mehr Reis brauchst Du dazu!" Also lieber ein bisschen mehr kochen. 😄
Rezept Ikan Bakar Padang
Ikan Bakar, Exotisch-würzige Marinade für gegrillten Fisch.
Knoblauch pressen, in Öl goldbraun braten, Gewürzmischung (Koriander-Kurkuma-mischung) dazugeben und zu einer dicken Paste unter Rühren braten, herausnehmen.
Mit restlichen Zutaten vermischen.
Fisch rundum marinieren, mind. 2 Std. kalt stellen.
Grillen (oder backen) bis goldbraun.
Kochzeit:
Stichwörter: Ikan Bakar Padang, Asiatisch Fisch Grillen, Indonesisch kochen
Küchenstil: Asiatisch
Bewertung: 5/5 (125 Bewertungen)
Tipp: Funktioniert auch mit Tofu oder Tempeh – wenn mal kein Fisch ins Netz geht! 🐟😉
Ikan Bakar Padang ist die perfekte Mischung aus Sommer, Würze und Fernweh. Mit seiner kräftigen Marinade, dem saftigen Fisch und der Vielseitigkeit ist es ein echtes Highlight für jeden Grillabend – egal ob im Garten, auf dem Balkon oder am Ofen zu Hause. Selamat makan!
Einkaufstipp: alle Zutaten und Gewürze für dieses Rezept sind im Asiamarkt in der Nähe erhältlich. Falls Ihr nicht wisst, was gekauft werden soll, siehe Einkaufsliste.
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Lontong Sayur Medan – cremiger indonesischer Gemüseeintopf mit Kokosmilch, Gemüse, Lontong & Toppings. Einfaches Rezept mit deutschen Zutaten.
Wenn Du an indonesisches Essen denkst, kommen Dir wahrscheinlich sofort Satay, Nasi Goreng oder vielleicht Gado-Gado in den Sinn. Aber warst Du schon mal frühmorgens auf einem traditionellen Markt in Medan unterwegs – der Hauptstadt von Nord-Sumatra? Zwischen dampfenden Garküchen, buntem Gemüse, surrenden Mopeds und dem Duft von gebratenem Knoblauch liegt ein ganz besonderer Schatz verborgen: Lontong Sayur.
Dieses Gericht ist ein echter Klassiker der Region. Eine würzige Gemüsesuppe mit Kokosmilch, kombiniert mit weichem Lontong (in Bananenblättern gedämpfter Reis), serviert mit allerlei Toppings wie Ei, Sambal, frittierten Kartoffelstreifen oder knusprigen Krupuk. Ein Gericht, das von Herz, Bauch und Geschichte erzählt – und das schon morgens um 6 Uhr an jeder Straßenecke.
Ich selbst war zwar noch nicht in Medan – aber es steht ganz oben auf meiner Reiseliste. Denn von dort aus startet auch das nächste große Abenteuer: eine Reise zum berühmten Toba-See, dem größten Vulkansee der Welt. Ich stelle mir vor, wie ich erst ein Lontong Sayur auf einem belebten Markt genieße, während ich den Tag plane, der mich zu den kühlen Hochebenen, Batak-Dörfern und dem tiefblauen See führen wird. Aber bevor es so weit ist, bringe ich Dir das Flair von Medan schon mal auf den Teller!
Und weil wir hier in Deutschland leben – wo weder Chayote noch Kemirinüsse in jedem Supermarktregal liegen – habe ich das Rezept ein wenig angepasst. Aber keine Sorge: Der Geschmack bleibt authentisch! Statt Kemiri nehmen wir gemahlene Mandeln, statt Chayote kommt knackiger Kohlrabi ins Spiel. Und auch der Lontong lässt sich bei Bedarf durch andere Zutaten ersetzen – aber dazu gleich mehr.
Das Besondere an diesem Gericht ist nicht nur sein Geschmack, sondern auch seine Vielfalt: cremig durch die Kokosmilch, würzig durch die aromatische Gewürzmischung, knackig durch das Gemüse, leicht süßlich, ein Hauch scharf, dazu das angenehme Mundgefühl vom gepressten Reis – einfach perfekt abgestimmt.
Ich zeige Dir in diesem Beitrag, wie Du Lontong Sayur Medan ganz entspannt zu Hause nachkochen kannst – ohne stundenlange Zutatenjagd, aber mit ganz viel Liebe, Aromen und der typischen indonesischen Wärme.
🧡 Der Geschmack von Lontong Sayur – warm, würzig und voller Umami
Lontong Sayur Medan schmeckt wie ein guter Morgen auf Sumatra: intensiv, einladend und voller Leben. Wenn Du die dampfende Kokos-Gemüse-Suppe mit einem Löffel Lontong aufnimmst, spürst Du sofort, wie die cremige Kokosmilch auf der Zunge schmilzt, begleitet von einer angenehm würzigen Schärfe und einem Hauch Exotik. Es ist kein lauter, aggressiver Geschmack – eher ein warmes, vertrautes Willkommen, wie eine liebe Tante, die Dir zum Frühstück einen Topf voll Liebe hinstellt.
Das Aroma lebt von der Kombination aus frischen Kräutern, gerösteten Gewürzen und der feinen Balance zwischen Umami, Süße und leichten Bitternoten. Die Garnelen bringen eine umami Tiefe mit – ähnlich wie ein gut eingesetzter Parmesankick in der italienischen Küche, nur eben indonesisch: fischiger, komplexer, meeresfrisch. Die Gemüse – Karotten, Bohnen, Kohlrabi – bleiben knackig, fast schon bissfest. Das ist wichtig, denn sie geben dem cremigen Eintopf Struktur. Dazu die subtilen Zitrusnoten der Kaffir-Limettenblätter, die sich wie ein Duftschleier über das ganze Gericht legen. Kein Wunder, dass dieses Gericht in Medan oft schon zum Frühstück auf den Tisch kommt – es weckt die Sinne und füllt den Bauch.
Was Lontong Sayur Medan aber besonders macht, ist die Texturvielfalt: der leicht klebrige, gepresste Lontong-Reis saugt die würzige Brühe perfekt auf, ohne matschig zu werden. Die cremige Suppe legt sich wie ein Mantel um die einzelnen Zutaten, und dann kommt der große Auftritt: die Toppings! Knusprige Krupuk, weiches Ei, feuriges Sambal, süßlich-scharfe Kartoffelchips oder sogar gebratene Miehun. Jede Kombination erzählt eine eigene kleine Geschmacksgeschichte.
Und während in Java Lontong Sayur eher süßlich und mild ist, zeigt sich die Version aus Medan kraftvoller, intensiver, herzhafter – eben typisch Sumatra. Wenn Du einmal probiert hast, wie all diese Aromen und Texturen zusammenkommen, möchtest Du garantiert mehr.
Ein Gericht also, das nicht nur sättigt, sondern auch glücklich macht. Warm, würzig, balanciert – und dabei unglaublich vielseitig. Genau richtig für alle, die Lust auf echte indonesische Hausküche haben.
🛒 Zutaten & Gewürze – indonesisches Herz mit deutschem Kopf
Eines vorweg: Lontong Sayur Medan ist ein Gericht, das sich wunderbar anpassen lässt – ohne den Charakter zu verlieren. Die indonesische Küche lebt von Aromen, die sich in den Töpfen des Archipels schon seit Jahrhunderten bewährt haben. Aber wenn man in Deutschland lebt, darf man ruhig ein bisschen kreativ werden. Wichtig ist nur: Der Geschmack bleibt ehrlich, intensiv und rund.
Die klassische Version verwendet Zutaten wie Ebi (getrocknete kleine Garnelen), Kemiri-Nüsse (auch Candlenuts genannt) und Labusiam (eine Art Chayote oder Gemüsebirne). Die findest Du zwar in einigen Asia-Märkten – aber wozu sich den Kopf zerbrechen, wenn es großartige Alternativen gibt?
In Deiner Variante übernehmen gemahlene Mandeln die Rolle der Kemiri-Nüsse. Mandeln bringen zwar etwas mehr Süße, aber dafür auch eine schöne Cremigkeit, die wunderbar zur Kokosmilch passt. Kohlrabi ist ein genialer Ersatz für Chayote: fest, mild, mit einer leichten Bitternote, die das Gericht sogar noch spannender macht. Und kleine frische Garnelen statt Ebi? Eine tolle Idee – sie bringen Frische, Umami und passen perfekt in die leichte Eintopf-Basis.
Die Gewürzmischung ist ein wahres Aromen-Feuerwerk. Kurkuma sorgt für die goldgelbe Farbe, Koriander und Kreuzkümmel bringen Tiefe und erdige Wärme, Kardamom und Galgant setzen orientalisch-asiatische Akzente, während Ingwer das Ganze frisch aufpeppt. Und dann: Chili. So viel Du willst. In Medan darf es ruhig scharf sein – aber Du bestimmst, wie viel Hitze Du ins Spiel bringst.
Ein echter Geheimtipp ist auch der Austausch von Sambal Tauco (eine fermentierte Chilipaste mit Sojabohnen) durch Gochujang – die koreanische Version. Die Basis ist ähnlich: Chili, Salz, Fermentation. Gochujang bringt sogar eine leichte Süße mit und ist deutlich leichter zu bekommen.
Was den Lontong betrifft: Ja, nichts ersetzt wirklich dieses kompakte, in Bananenblättern gegarte Reispaket. Aber wenn Du gerade keinen Lontong hast oder keine Lust aufs Selbermachen: nimm Kochkartoffeln als Ersatz! Klingt verrückt? Schmeckt super. Sie nehmen die Soße gut auf, bringen eine angenehme Konsistenz und passen hervorragend zur herzhaften Suppe. Alternativ geht auch festgepresster Sushi-Reis oder vakuumierter Reis aus dem Asia-Markt, den man etwas anpresst.
Das Schöne ist: Du musst keine Spezialzutaten bestellen oder einen indonesischen Markt suchen. Mit ein bisschen Fantasie und den richtigen Tricks bekommst Du authentischen Geschmack – ganz ohne Stress.
🍲 Zubereitung – so gelingt Dir Lontong Sayur Medan Schritt für Schritt
Die Zubereitung von Lontong Sayur Medan klingt vielleicht im ersten Moment nach viel Arbeit – aber glaub mir: Sobald Du einmal das Prinzip verstanden hast, läuft alles wie von selbst. Es ist ein klassisches „alles-in-einem-Topf“-Gericht, das sich gut vorbereiten lässt und mit jeder Portion besser schmeckt. Und das Beste? Deine Küche wird dabei himmlisch duften!
Schritt 1: Die Gewürzbasis vorbereiten
Wir starten mit dem Herzstück des Gerichts: der Gewürzmischung. Dafür rührst Du alle trockenen Gewürze – gemahlene Mandeln, Kurkuma, Koriander, Ingwer, Galgant, Kreuzkümmel, Kardamom und Chili – mit ca. 150 ml Wasser an. Das gibt den Gewürzen Zeit, zu quellen und sich zu entfalten. Lass die Mischung ruhig ein paar Minuten stehen. So bekommst Du später eine schön cremige, aromatische Paste.
Schritt 2: Gemüse schnippeln
Jetzt wird geschnippelt: Schäle den Kohlrabi und die Karotten und schneide sie in mundgerechte Stücke – nicht zu klein, damit sie beim Kochen nicht zerfallen. Die Prinzessbohnen schneidest Du einfach in etwa 3 cm lange Stücke. Das Gemüse stellst Du beiseite – es kommt gleich gebündelt in den Topf.
Schritt 3: Zwiebel & Garnelen anbraten
Schalotten und Garnelen grob hacken (am besten im Zerkleinerer – das spart Zeit). Dann mit etwas Öl im Topf glasig braten. Die Garnelen bringen eine salzige Tiefe, die dem Gericht eine besondere Umami-Note gibt. Wenn alles schön duftet, kommt die Gewürzpaste dazu. Jetzt heißt es: Rühren, rühren, rühren – bis alles schön cremig ist und sich das Öl langsam wieder vom Rand absetzt.
Schritt 4: Gemüse + Flüssigkeit + Blätter
Jetzt kommen die vorbereiteten Gemüsewürfel in den Topf. Dazu gießt Du etwa 1 Liter Wasser an und 50 ml der Kokosmilch. Wichtig: Nicht gleich die ganze Kokosmilch verwenden – die zweite Portion kommt am Ende, damit der Geschmack frisch bleibt. Jetzt noch die Lorbeerblätter dazugeben (oder Salamblätter, wenn Du welche hast). Und dann? Deckel drauf und leicht köcheln lassen, bis das Gemüse bissfest ist – etwa 15 bis 20 Minuten.
Schritt 5: Veredelung mit Kokosmilch
Wenn das Gemüse gar ist, rührst Du die restlichen 200 ml Kokosmilch unter und gibst die Kaffir-Limettenblätter dazu. Ganz wichtig: Jetzt nicht mehr kochen! Die Kokosmilch soll nur heiß werden, nicht blubbern – sonst könnte sie ausflocken oder bitter werden. Wenn alles schön heiß ist, kannst Du abschmecken: Eventuell noch Salz oder etwas Chili dazu? Dann ist Deine Sayur-Suppe fertig!
Schritt 6: Servieren mit allem Drum und Dran
Zum Servieren gibst Du einige Stücke Lontong (oder Kartoffeln) in eine Schüssel und gießt den heißen Eintopf darüber. Jetzt darfst Du nach Lust und Laune toppen: halbiertes gekochtes Ei, ein Löffel Sambal Tauco oder Gochujang, Krupuk oder Kartoffelchips, vielleicht auch etwas gebratene Miehun (Glasnudeln)? In Medan gehört das alles dazu – ein richtiges Frühstücks-Fest!
Und das war’s auch schon. Klingt doch gar nicht mehr so kompliziert, oder?
🍛 Servieren wie in Medan – mit Tradition, Farben und Knusper!
Stell Dir vor, Du wachst in Medan auf, die Sonne knallt schon früh vom Himmel, draußen wuselt es, und Du bist hungrig. Richtig hungrig. Was Dir dann serviert wird, ist kein kleines Croissant oder ein Käsebrot – sondern ein riesiger Teller Lontong Sayur mit allem, was dazugehört: weich, würzig, cremig, knackig, süß-scharf und… einfach ein Fest für die Sinne.
Ein Teller voller Kontraste
Lontong Sayur Medan ist nicht nur ein Eintopfgericht – es ist eine Komposition. Du hast die weichen, neutralen Lontong-Reiswürfel als Grundlage. Dann die sämige Sayur-Soße mit knackigem Gemüse. Dazu kommt ein hartgekochtes Ei, das sich perfekt mit der Kokossauce verbindet. Und jetzt wird es spannend: Oben drauf gibt’s knusprige Keripik Kentang (scharfe Kartoffelchips), Sambal Tauco (chilig-salzig mit fermentierten Sojabohnen), etwas gebratene Glasnudeln (Miehun Goreng) und knusprige Krupuk.
Jeder Bissen ist anders – und jeder Bissen ist lecker.
Die Reihenfolge ist kein Zufall
In Medan weiß jede Warung ganz genau, wie sie den Teller schichtet. Erst die Lontong-Würfel, dann der heiße Gemüseeintopf, dann Ei, dann Sambals, dann Chips. Diese Reihenfolge hat ihren Grund: Der heiße Eintopf macht die Lontong schön weich und verbindet sich mit dem Eiweiß vom Ei. Das Sambal mischt sich ein wenig ein, bleibt aber dominant, und oben drauf kommt der Crunch – damit’s nicht matschig wird.
Wenn Du das Gericht zuhause nachbaust, empfehle ich Dir auch diese Reihenfolge. Und glaub mir: Es ist die Mühe wert, alles parat zu haben.
Lontong ersetzen? Dann lieber kreativ!
Natürlich, nicht jeder hat Lontong im Kühlschrank – selbst wir in Deutschland müssen oft improvisieren. Reis geht zur Not, aber die Textur ist eine ganz andere. Besser: Kochkartoffeln in großen Stücken. Die sind neutral, weich, nehmen die Sauce gut auf und bleiben stabil – ein guter Ersatz, wenn Du keine Zeit hast, Lontong vorzubereiten oder ihn nicht bekommst.
Kleiner Extra-Tipp: Lontong vorbereiten
Wenn Du doch Lontong machen willst: Du kannst ihn ganz einfach vorbereiten, indem Du Reisbeutel vom Supermarkt sehr lange kochst, hier kannst du das im Detail lesen. Das Ergebnis ist fest, schnittfest und originalgetreu.
Oder Du nimmst vakuumverpackten Lontong oder ketupat aus dem Asiamarkt. Die gibt’s manchmal in der Kühlabteilung, oft bei den malaysischen oder indonesischen Produkten.
Kein Frühstück wie jedes andere
In Medan ist dieses Gericht Frühstück! Aber: Du kannst es genauso gut zum Mittag oder Abend essen. Es ist sättigend, wärmend und macht einfach glücklich. Vor allem, wenn Du es mit all den bunten Beilagen servierst – das ist dann fast wie ein kleiner Urlaub auf dem Teller.
💡 Tipps & Varianten: So passt Lontong Sayur Medan in Deine Küche
Lontong Sayur Medan klingt nach einem aufwendigen Frühstück aus einer fernen Welt? Vielleicht. Aber mit ein paar Tricks wird es zum Lieblingsgericht auch in Deiner Küche – alltagstauglich, köstlich und wandelbar!
🥥 Kokosmilch – cremig, aber nicht schwer
Kokosmilch ist die Seele dieses Gerichts. Sie verleiht der Suppe ihre cremige Textur und das typische Aroma. Wir verwenden in Indonesien immer Kokosmilch, keine Kokoscreme. Wenn Du’s nur Kokoscreme hast, kannst Du sie mit Wasser mischen – das macht das Gericht bekömmlicher, ohne den Geschmack zu verlieren. Achte aber darauf, dass die Kokosnote nicht ganz verschwindet, also nicht zu viel Wasser!
🔥 Schärfe ganz nach Deinem Geschmack
Traditionell wird Lontong Sayur Medan mit ordentlich Chili serviert – in Form von Sambal Tauco oder sogar einem zweiten, schärferen Sambal Goreng. Wenn Du’s milder magst oder Kinder mitessen: reduziere das Chilipulver im Eintopf und serviere das Sambal separat, damit sich jeder nach Belieben nachwürzen kann.
Tipp: Gochujang aus dem Asiamarkt ist ein guter Ersatz für Sambal Tauco. Es ist süß-scharf, enthält ebenfalls fermentierte Sojabohnen und passt wunderbar zu der cremigen Sauce.
🍤 Ebi? Garnelen? Oder vegetarisch?
Traditionell wird Lontong Sayur Medan mit getrockneten Garnelen (Ebi) gekocht. Das verleiht der Brühe eine besondere Tiefe. Wenn Du keine Ebi bekommst oder lieber frische Garnelen nimmst, geht das wunderbar – wie in meinem Rezept!
Und für eine vegane Variante: Lass die Garnelen einfach weg, 1/4 Teeloffel Glutamat für den Umami-Kick hinzu.
🥕 Gemüsevielfalt erlaubt
Karotten, Bohnen und Kohlrabi (statt Chayotte) – das passt super. Aber auch Kürbis, Jackfrucht, Spitzkohl oder sogar Paprika machen sich gut im Eintopf. Das Gericht ist sehr flexibel. Was zählt: Bunt soll es sein, frisch und bissfest gegart.
Übrigens: Kohlrabi ist eine geniale Idee! Er hat genau den richtigen Biss und ein mildes, süßliches Aroma – ein echt guter Ersatz für Chayotte, die schwer zu bekommen ist.
🍽 Wenn’s schnell gehen soll...
…kannst Du auch einfach nur Lontong, Eintopf, Ei und ein bisschen Krupuk servieren. Die anderen Komponenten wie gebratene Glasnudeln, Kartoffelchips oder Sambal sind „nice to have“, aber kein Muss. Und wenn’s noch einfacher sein soll: Reis statt Lontong und ein paar Kartoffelwürfel im Eintopf – auch das schmeckt!....
Aufbewahren
Dieser Eintopf hält im Gefrierschrank lange. Als Meal Prep eignet es sich sehr gut. Portionsweise einfrieren, vor dem verzehr auftauen und erwärmen.
Rezept Lontong Sayur Medan – Gemüse-Kokos-Eintopf aus Nord-Sumatra
Lontong Sayur Medan – cremiger indonesischer Gemüseeintopf mit Kokosmilch, Kohlrabi, Karotten.
Für den Eintopf:
100 g Schalotten
150 g kleine Garnelen (frisch oder TK)
1 große Kohlrabi
3 Karotten
200 g Prinzessbohnen
250 ml Kokosmilch
1 Liter Wasser
5 EL Öl
3 Lorbeerblätter (indonesisch: daun salam, ersatzweise normale)
Gewürzmischung vorbereiten: Alle Zutaten für die Gewürzmischung mit 150 ml Wasser verrühren und beiseitestellen. Kurz ziehen lassen.
Gemüse vorbereiten: Kohlrabi und Karotten schälen und in kleine Stücke schneiden. Enden der Prinzessbohnen entfernen, Bohnen ebenfalls klein schneiden. Alles beiseitestellen.
Aromabasis anbraten: Schalotten und Garnelen grob hacken (z. B. im Zerkleinerer). In einem großen Topf mit 3–4 EL Öl glasig anbraten. Dann die Gewürzmischung dazugeben und unter Rühren braten, bis eine duftende, cremige Paste entsteht.
Eintopf kochen: Jetzt das vorbereitete Gemüse hinzufügen. Mit 1 Liter Wasser aufgießen, 50 ml Kokosmilch und Lorbeerblätter dazugeben. Alles bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist (ca. 10–15 Minuten).
Abschmecken & vollenden: Zum Schluss Kaffir-Limettenblätter und die restlichen 200 ml Kokosmilch einrühren. Nicht mehr aufkochen – nur erhitzen, damit das Kokosaroma bleibt.
Servieren: Lontong (Reiswürfel) in eine Schüssel geben, großzügig mit dem Eintopf übergießen. Nach Belieben mit einem gekochten Ei, Krupuk (indonesischen Chips), Sambal Tauco oder Gochujang servieren.
Lontong Sayur Medan ist viel mehr als nur ein Frühstück – es ist ein kulinarisches Erlebnis aus Nord-Sumatra! Mit seinem cremigen, aromatisch gewürzten Kokoseintopf, dem zarten Gemüse und den bunten Toppings ist dieses Gericht eine wahre Geschmacksexplosion. Durch clevere Zutaten-Alternativen wie Kohlrabi statt Chayotte und gemahlene Mandeln statt Kemiri-Nüssen gelingt das Rezept auch wunderbar in deutschen Küchen.
Ob mit Lontong, Reis oder Kartoffeln – wichtig ist die Vielfalt auf dem Teller. Dazu noch ein Klecks Sambal, ein gekochtes Ei und knuspriger Krupuk – und das indonesische Frühstücksgefühl ist perfekt. Wer sich einmal darauf einlässt, wird es immer wieder kochen wollen. Versprochen!
Einkaufstipp: alle Zutaten und Gewürze für dieses Rezept sind im Asiamarkt in der Nähe erhältlich. Falls Ihr nicht wisst, was gekauft werden soll, siehe Einkaufsliste.
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Se’i Sapi – indonesisches Räucherfleisch aus Flores. Authentisch zubereiten, servieren und genießen – mit Rezept, Tipps & kulinarischer Reise!
Abenteuer, Aroma und ein Burger, den wir nie vergessen
Drei Tage, zwei Nächte, ein Holzboot namens Pinisi, sechs Freunde und ein Archipel, der aussieht, als wäre er direkt aus einem Indiana-Jones-Film geplumpst – das war der Anfang einer Reise, die nicht nur unser Fernweh stillte, sondern auch unseren Appetit auf neue Geschmackserlebnisse so richtig ankurbelte.
Wir hatten uns für eine „Living On Board“-Tour entschieden, kurz LOB 3D2N, durch den Komodo Nationalpark. Und das war mehr als nur eine Bootsfahrt – es war ein schaukelndes, sonnendurchflutetes Abenteuer mit allem Drum und Dran: Kapitän, Crew, Guide, jede Menge gutes Essen an Bord und ein Panorama, das jeden Instagram-Filter überflüssig machte. Jeden Tag wachten wir an einem anderen Traumstrand auf, schnorchelten mit Mantas, wanderten auf Padar Island im Licht der aufgehenden Sonne und standen ehrfürchtig vor den echten Komodowaranen. Es war – und ich übertreibe nicht – einfach fantastisch.
Nach der Tour blieben wir noch ein paar Tage in der Nähe vom Hafen von Labuan Bajo, diesem charmanten Ort ganz im Westen von Flores, der als Tor zu den Inseln bekannt ist. Und dort passierte es: Wir entdeckten einen kleinen Warung, der Se’i Sapi nicht klassisch mit Reis servierte – sondern als saftig-rauchiges Burger-Patty zwischen zwei fluffigen Brötchenhälften. Erst waren wir skeptisch. Dann nahmen wir den ersten Biss – und waren restlos begeistert. Zart, würzig, rauchig – ein Burger, wie wir ihn noch nie erlebt hatten.
Se’i Sapi ist eine Spezialität aus Kupang, Ost-Nusa Tenggara, traditionell über Kosambi-Holz geräuchert. Es ist kein schneller Snack – es ist eine Liebeserklärung an das langsame, geduldige Kochen. Und genau das macht es so besonders. Dass wir es dann noch in Form eines Burgers entdeckt haben, war die Kirsche auf dem Abenteuer-Sahnehäubchen.
In diesem Beitrag möchte ich Dich mitnehmen – nicht nur zu den Aromen von Se’i Sapi, sondern auch auf eine kleine Reise nach Flores. Ich erzähle Dir, wie Se’i schmeckt, was drin ist, wie es traditionell zubereitet wird (und wie Du es auch in Deutschland nachmachen kannst!), und warum Du beim nächsten Indonesien-Urlaub unbedingt nach Labuan Bajo reisen solltest – am besten mit ordentlich Hunger.
Wie Se’i Sapi schmeckt – zarter Rauch mit Insel-Vibes
Wenn ich Dir den Geschmack von Se’i Sapi beschreiben müsste, ohne dass Du je daran gerochen oder es probiert hast, würde ich sagen: Stell Dir ein besonders zartes Stück Rindfleisch vor, das stundenlang mit Geduld und Hingabe über duftendem Kosambi-Holz geräuchert wurde. Kein aggressiver Rauch wie beim BBQ aus dem Westen, sondern ein sanfter, fast süßlicher Duft, der das Fleisch liebevoll umhüllt und ihm einen unverwechselbaren Charakter verleiht.
Schon beim ersten Biss merkst Du: Hier wurde nicht einfach Fleisch gegrillt. Se’i Sapi hat Tiefe. Es ist weich, aber mit Biss. Die Ränder leicht geröstet, das Innere saftig – eine perfekte Balance aus zartem Schmelz und würziger Struktur. Die Raucharomen sind intensiv, aber nicht übertrieben. Und dann kommt diese subtile Salzigkeit, manchmal mit einem Hauch Knoblauch oder Limettenblatt, je nachdem, wie es gewürzt wurde.
Was Se’i Sapi so besonders macht, ist dieser einzigartige Geschmack. Nicht scharf, nicht süß – sondern rauchig, herzhaft und dabei wunderbar mild. Das Fleisch bleibt innen oft rosa, fast wie medium gebraten, aber ist dennoch komplett gegart. Die Rauchigkeit dringt tief ein und trifft auf den natürlichen Umami-Geschmack des Rindes.
In Kombination mit scharfen, frischen Beilagen wie Sambal Lu’at oder Gurke entsteht ein echtes Geschmackserlebnis: rauchig trifft frisch, zart trifft scharf. Ein Spiel mit Kontrasten, das süchtig macht.
Se’i Sapi im Burger – ein Spiel mit der Erwartung
Was unseren ersten Biss in Labuan Bajo so unvergesslich machte, war die Überraschung. Wir dachten, wir bekommen einen „normalen“ Rindfleischburger. Aber dann kam da dieses Aroma, das uns mitten ins Herz traf – wie eine Mischung aus Lagerfeuer, Urlaubsfeeling und den besten Streetfood-Erinnerungen an Indonesien. Dazu ein fluffiges Brötchen, vielleicht noch etwas scharfe Sambal-Mayo, knackiger Salat – und Du hast einen Burger, den man so garantiert nicht bei McDonald's findet.
Es war, als würde man in einen Sonnenuntergang beißen – ein bisschen rau, ein bisschen wild, aber gleichzeitig vertraut und beruhigend. Se’i hat diese Fähigkeit, einen zurückzubringen – auf ein Boot vor Komodo, zu einem Essen im Kreis von Freunden, oder einfach an einen Ort, wo das Leben ein kleines bisschen langsamer und ehrlicher schmeckt.
Der Unterschied zum westlichen BBQ
Im Gegensatz zu amerikanischem BBQ, das oft stark mit Rubs und Marinaden arbeitet, lebt Se’i vom Fleisch selbst. Die Zubereitung ist simpel, aber nicht schlicht. Das Geheimnis liegt in der Langsamkeit – das Räuchern kann bis zu acht Stunden dauern. Das Fleisch wird in schmalen Streifen über dem Feuer aufgehängt, sodass der Rauch zirkulieren kann. Und das Holz? Nicht irgendeins – Kosambi-Holz, das einen leicht fruchtigen, tropischen Touch ins Spiel bringt.
Was dabei entsteht, ist keine Würzexplosion, sondern eher ein meditativer Geschmack, der mit jedem Bissen intensiver wird. Für Indonesier ist Se’i kein Fast Food – es ist ein Gericht mit Seele.
Zutaten & Gewürze – was Se’i Sapi so besonders macht
Se’i Sapi ist kein Gericht, das mit einer ellenlangen Zutatenliste daherkommt. Im Gegenteil: Es lebt von seiner Reduktion aufs Wesentliche – auf gutes Fleisch, aromatischen Rauch und eine Prise Tradition. Und genau das ist es, was Se’i so faszinierend macht: Der Geschmack kommt nicht aus der Gewürzschublade, sondern aus der Zubereitungsweise.
Die Hauptzutat: Rindfleisch – kräftig, aber zart
Im Zentrum steht natürlich das Rindfleisch. Es wird in dünne, lange Streifen geschnitten, ähnlich wie bei Bresaola oder Jerky – nur eben nicht getrocknet, sondern langsam gegart durch den heißen Rauch. In Indonesien verwendet man traditionell lokales Rind, das etwas mehr Biss hat als das, was wir aus Deutschland kennen. Aber genau das macht den Unterschied: Das Fleisch wird durch das langsame Räuchern unglaublich zart, ohne seine Struktur zu verlieren.
Hier in Deutschland kannst Du für eine gute Se’i-Alternative geräuchertes Rindfleisch vom Metzger verwenden – oder, wenn Du ambitioniert bist, selbst marinieren und im Smoker oder Backofen mit Rauchchips zubereiten (dazu gibt’s später im "Tipps"-Teil mehr).
Kosambi-Holz – das duftende Herzstück
Was Se’i so besonders macht, ist das Holz, über dem es geräuchert wird: Kayu Kosambi, also Kosambi-Holz. Dieses Holz verleiht dem Fleisch einen ganz eigenen Duft – leicht süßlich, fruchtig, fast schon exotisch. Es gibt dem Rauch eine gewisse Milde, die perfekt mit dem salzigen Fleisch harmoniert. In Europa ist Kosambi-Holz leider schwer zu bekommen – aber Apfel- oder Kirschholz kommt geschmacklich am nächsten und eignet sich hervorragend zum Räuchern.
Gewürze? Ganz dezent – aber wirkungsvoll!
Se’i braucht nicht viele Gewürze – nur etwas Salz, eventuell Knoblauch, manchmal ein Hauch von Pfeffer oder Koriander. Einige Rezepte fügen noch einen Schuss Limettensaft oder Jeruk nipis hinzu, um dem Fleisch eine frische Note zu geben. Doch das war’s eigentlich schon – keine Marinaden, keine Rubs, keine Soßenorgien.
Das Ziel ist: Der Rauch spricht für sich. Die Würze soll das Aroma betonen, nicht überdecken. Und genau das macht Se’i so anders als viele westliche Fleischgerichte.
Die Beilagen: Sambal, Reis, oder Burger?
Traditionell wird Se’i mit weißen Reis, einem frischen grüner Salat (Lalapan) oder manchmal auch Sayur (ein würziges Gemüsegericht mit Kokosmilch) serviert. Und natürlich: Sambal Lu’at, das typische Chili-Relish aus Ostindonesien mit Limette, Chili, und betörendem Aroma aus Kemangi (asiatische Basilikum).
Aber wie Du selbst erlebt hast – Se’i hat auch moderne Seiten. Als Burger-Patty macht es eine richtig gute Figur, besonders wenn es mit sambaliger Mayo, karamellisierten Zwiebeln oder sogar einem Spiegelei kombiniert wird. Eine Fusion aus Tradition und Streetfood – und genau das lieben viele junge Köch:innen in Indonesien gerade total.
Zubereitung – wie Se’i Sapi über Rauch zur Perfektion wird
Die Zubereitung von Se’i ist nichts für Ungeduldige. Aber genau das macht den Reiz aus. In Ostindonesien – besonders auf Timor und Rote Island – ist das Se’i-Räuchern ein echtes Ritual. Es beginnt mit einem gut vorbereiteten Fleischstück, geht weiter mit der Auswahl des richtigen Holzes und endet nach Stunden des sanften Garens mit einem Duft, der Dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Schritt 1: Das Fleisch vorbereiten
Für Se’i Sapi nimmt man möglichst mageres Rindfleisch – keine Sehnen, kein Fett, aber mit genug Struktur, damit es beim Räuchern nicht austrocknet. Traditionell werden die Stücke in lange, etwa 3–5 cm breite Streifen geschnitten. Diese Form sorgt dafür, dass der Rauch das Fleisch gleichmäßig durchzieht und es gleichzeitig nicht zu schnell austrocknet.
Manchmal wird das Fleisch vor dem Räuchern leicht gesalzen, seltener mit Knoblauch oder Limettensaft eingerieben – aber oft geht’s pur in den Rauch. Denn: Das Aroma kommt von Holz und Zeit.
Schritt 2: Das richtige Holz – Kayu Kesambi
Das vielleicht wichtigste Element beim Se’i-Räuchern ist das Holz. Und hier kommt der Star ins Spiel: Kayu Kesambi (auch „Kosambi“ genannt). Dieses ostindonesische Hartholz gibt beim Verbrennen ein ganz besonderes Aroma ab – erdig, warm, mit einer leicht süßlichen Note. Es ist schwer zu beschreiben, aber wenn Du es einmal gerochen hast, vergisst Du es nie.
Wenn Du in Deutschland kein Kesambi findest – was völlig normal ist – kannst Du auf Apfel-, Kirsch- oder auch Tamarinden-Holz (Kayu Asam) ausweichen. Diese liefern ähnliche milde Aromen. Wichtig ist: kein Harzholz wie Kiefer verwenden – das gibt einen bitteren Geschmack!
Schritt 3: Das Räuchern – geduldig, langsam, liebevoll
Jetzt wird’s ernst: Das Fleisch wird nicht direkt über die Flamme, sondern über dem Rauch gegart. Dafür hängt man die Streifen über der Glut auf – meist in einer Art Räuchergrube oder einem einfachen Holzofen. Die Temperatur ist niedrig, der Rauch zieht langsam am Fleisch vorbei.
Dieser Prozess dauert mehrere Stunden – in Timor sagt man: "Wer Se’i macht, hat Zeit." Und das Ergebnis lohnt sich: Das Fleisch bleibt saftig, obwohl es vollständig gegart ist, und die Oberfläche bekommt diese leicht rote Farbe – ein Markenzeichen von Se’i. Es ist nicht blutig – es ist einfach durch Rauch gegart, zartrosa, aber gar.
Varianten: Se’i Babi & Se’i Tuna
Rind ist nicht die einzige Variante. In vielen Regionen gibt es auch Se’i Babi (aus Schweinefleisch), das oft noch etwas saftiger wird. Und auf den küstennahen Inseln wird Se’i sogar aus Thunfisch (Se’i Tuna) gemacht – unglaublich aromatisch, leicht salzig und eine tolle Alternative für alle, die kein Fleisch essen möchten.
Das Prinzip bleibt immer gleich: Räuchern über Stunden – mit Hingabe und Holz.
Zubereitung zuhause – geht das?
Klar, auch wenn Du keinen Räucherofen im Garten hast, kannst Du Se’i zuhause nachbauen:
Im Smoker: Perfekt für Se’i! Apfelholzchips verwenden und das Fleisch auf niedriger Temperatur (ca. 80–100 °C) 3–4 Stunden garen.
Im Backofen: Fleisch vorher kurz anräuchern (z. B. mit Räucherpistole oder auf dem Grill), dann bei niedriger Hitze im Ofen fertig garen.
Sous-vide + Räuchern: Wer’s richtig fancy mag: Fleisch sous-vide garen und danach mit Räucherbox kurz in Rauch setzen.
Servieren – von traditionell bis modern: So genießt Du Se’i Sapi richtig
Wenn Se’i Sapi erstmal aus dem Rauch kommt, brauchst Du eigentlich nicht mehr viel – das Fleisch steht für sich. Und trotzdem gibt’s in Indonesien verschiedene Arten, wie Se’i serviert wird. Von klassisch mit Reis und Sambal bis zur modernen Fusion-Variante im Burger – hier erfährst Du, wie Du Dein Se’i stilecht oder kreativ genießen kannst.
Die traditionelle Art: Einfach, aber mit Seele
In Kupang oder Soe – den Hochburgen der Se’i-Kultur – bekommst Du Se’i ganz bodenständig serviert:
Warmer Reis
Eine ordentliche Portion Se’i, in dünne Streifen geschnitten
Und ganz wichtig: Sambal Lu’at!
Dieser Sambal ist typisch für Ostindonesien: erdig, zitronig, sehr scharf – und oft mit blanchiertem Kenikir (Cosmosblätter) und Jeruk nipis (eine Art Limette). Manchmal kommt auch ein Gemüsegericht mit Papaya-Blättern oder jungen Bananenblüten dazu – ein bitter-würziger Kontrast zum rauchigen Fleisch.
Das Ganze wird auf einem Bananenblatt angerichtet – einfach, aromatisch und mit Seele. Und wenn Du das draußen, irgendwo im Schatten einer Lontarpalme isst… dann ist das Glück perfekt. 🌴
Die moderne Variante: Se’i goes Burger
Und dann war da dieser Moment in Labuan Bajo… 😍
Nach Tagen auf See, salziger Haut und Sonnenuntergängen zwischen den Inseln, seid Ihr wieder zurück im Hafen – und plötzlich: Se’i als Burgerpatty! Und ja – das funktioniert fantastisch.
Das leicht rauchige, zarte Rindfleisch wird:
zu einer dickeren Scheibe oder einem Stapel geschnitten,
eventuell mit einer leichten Chilisauce oder Sambal-Mayo kombiniert,
auf einem weichen Bun angerichtet,
garniert mit Gurke, karamellisierten Zwiebeln, vielleicht einem Spiegelei…
Und das Resultat? Smoky, spicy, juicy – eine Geschmacksexplosion! Die Rauchigkeit bringt Tiefe, das Sambal den Kick, und das Brötchen macht’s zum Streetfood-Star.
Tipp: Wenn Du das zuhause nachmachen willst – nimm einen weichen Brioche-Bun, eine gute Sambal-Soße und etwas eingelegte rote Zwiebeln oder Gurken. Damit bekommst Du die perfekte Balance zwischen süß, salzig, scharf und umami.
Andere kreative Ideen:
Se’i Fried Rice (Nasi Goreng Se’i): Die Fleischstreifen klein schneiden und mit Reis, Eiern und Chili braten – herrlich!
Se’i Salad Bowl: Mit Quinoa, gerösteten Erdnüssen, Koriander, Limette und Erdnussdressing – Fusion pur.
Se’i Sandwich mit Baguette und scharfer Mayo
Oder als Topping für Ramen oder Nudelsuppe – warum nicht?
Se’i ist nämlich nicht nur köstlich, sondern auch verdammt vielseitig. Du kannst es klassisch servieren oder modern interpretieren – solange der Rauchgeschmack bleibt, bleibt es Se’i.
Tipps – So gelingt Dir Se’i auch zuhause (und schmeckt fast wie in Flores)
Natürlich ist nicht jeder von uns gerade in Labuan Bajo oder hat einen traditionellen Räucherofen im Garten stehen – aber hey, mit ein bisschen Kreativität und Know-how kannst Du Se’i-Feeling auch in Deine Küche holen. Hier kommen meine besten Tipps:
1. Das richtige Fleisch
In Indonesien wird für Se’i meist mageres Rindfleisch verwendet – z. B. von der Keule oder Oberschale. In Deutschland kannst Du bei Deinem Metzger nach magerem Rinderbraten oder Tafelspitz fragen. Wichtig ist, dass das Fleisch nicht zu durchwachsen oder fettig ist – sonst zerläuft es beim Räuchern.
Tipp: Frag beim Metzger auch mal nach geräuchertem Rindfleisch. Manche bieten sowas bereits an – vor allem für Pastrami oder Beef Jerky. Frag ruhig nach einer milden, kaltgeräucherten Variante ohne zu starke Gewürzmischungen. Damit kommst Du dem Se’i-Geschmack schon recht nah.
2. Der Rauch macht’s – Holzchips & Alternativen
Kayu Kesambi ist in Deutschland leider kaum zu bekommen. Aber Du kannst super mit Holzchips aus Apfelbaum, Kirsche oder Tamarinde arbeiten – entweder im Smoker oder auf dem Holzkohlegrill mit Räucherbox. Wichtig:
Nur unbehandeltes, trockenes Holz verwenden
Keine Nadelhölzer oder Harzhölzer (wie Fichte, Kiefer – bitter!)
Holzchips vor dem Gebrauch in Wasser einweichen, damit sie langsam rauchen
Wenn Du keinen Grill hast: Es gibt auch kleine Räucherboxen oder Rauchpistolen für die Küche – ein bisschen nerdig, aber total praktisch!
3. Low & Slow – Geduld ist Geschmack
Se’i braucht Zeit. Auch wenn wir nicht das traditionelle Setup haben – niedrige Temperatur und Geduld bringen den Geschmack. Wenn Du das Fleisch im Ofen machst:
Heize auf etwa 90–100 °C Umluft vor
Lege das Fleisch auf ein Gitter über einer Tropfschale
Und gare es langsam, für ca. 3–4 Stunden
Optional: Vorher kurz räuchern auf dem Grill oder mit einer Räucherpistole
So bekommst Du die saftige, leicht rote Farbe und das rauchige Aroma, das Se’i so besonders macht.
4. Sambal nicht vergessen!
Ohne Sambal Lu’at oder wenigstens ein feuriges Sambal ist Se’i nur halb so gut. Wenn Du es nicht selbst machen willst, kannst Du im Asia-Shop nach indonesischem Sambal Oelek oder Sambal Matah suchen. Oder Du mixt einfach:
Chili
Limettensaft
viel Basilikum und Minze (als Ersatz für Kemangi - asiatische Basilikum)
Prise Salz
Kurz anbraten oder roh lassen – beides geht! 😋
5. Bisschen Deko, bisschen Flair
Wenn Du Dein Se’i servierst, bring ein bisschen Inselfeeling mit auf den Teller:
Ein Bananenblatt als Unterlage
Frische Gurkenscheiben
Reis in Kegelform gestapelt (Tumpeng-Style)
Und vielleicht ein kleiner indonesischer Fächer daneben 😄
Das Auge isst schließlich mit – und wir wollen ja nicht nur den Geschmack, sondern das ganze Gefühl von Timor und Labuan Bajo aufleben lassen!
Se’i Sapi: Rauch, Herz und Heimat auf dem Teller
Se’i Sapi ist viel mehr als nur geräuchertes Rindfleisch – es ist ein Stück Heimat aus dem Osten Indonesiens, tief verwurzelt in der Kultur Timors. Mit seinem zarten Fleisch, dem unverwechselbaren Raucharoma und der feurigen Begleitung durch Sambal Lu’at erzählt jedes Stück Se’i eine Geschichte: von traditionellen Holzfeuern, vom Leben in den Bergen und vom Duft des Meeres.
Unser Abenteuer begann auf einem Pinisi-Boot im Komodo-Nationalpark, führte uns über türkisblaues Wasser bis zum Hafen von Labuan Bajo – und endete mit einem überraschend köstlichen Se’i-Burger, der das traditionelle Gericht in die moderne Streetfood-Welt holte.
Ob Du nun Se’i klassisch mit Reis und Sambal genießt oder kreativ als Burger, Nasi Goreng oder Bowl – das Herzstück bleibt: die Liebe zum Geschmack, zum Detail und zur indonesischen Esskultur. Mit ein paar Tipps, guten Zutaten und etwas Geduld kannst Du Se’i auch in Deutschland nachmachen – und Dir ein Stück Inselgefühl auf den Teller holen.
Zubereitung Se'i Sapi – Slow Food auf indonesisch
Traditionell wird Se’i in einer Räucherkammer oder Holzhütte zubereitet. Das Fleisch hängt über glimmendem Holz, mit Kosambi-Blättern und -Zweigen bedeckt, und wird kalt geräuchert bei 60–80 °C, oft über Stunden hinweg. Das Fleisch wird vorher mindestens 8 Stunden mariniert.
In Deutschland kannst Du das mit einem Smoker, Kugelgrill oder Backofen nachmachen:
Zutaten:
Rind- oder Schweinefleisch
Gewürze:
Salz
Pfeffer
Zucker
Zubereitung:
Im Smoker: Fleisch mit Salz einreiben, 1 Stunde ruhen lassen. Holzchips (Kirsche, Apfel) einweichen. Bei ca. 80–90 °C 3–4 Stunden räuchern.
Im Ofen: Fleisch salzen, auf Gitter über Tropfschale legen. Bei 100 °C Umluft 3–4 Stunden garen. Für Raucharoma: Räuchersalz oder vorher kurz auf dem Grill anräuchern
Tipp: Das Fleisch bleibt innen rosa, ist aber durch das Räuchern gar – typisch für Se’i.
Quellen: Eigene Erfahrung & Gespräche mit lokalen Köchen + Rezeptideen aus MasakApaHariIni.com, ResepKoki.id, Erfahrungsberichte aus Labuan Bajo.
Einkaufstipp: alle Zutaten und Gewürze für dieses Rezept sind im Asiamarkt in der Nähe erhältlich. Falls Ihr nicht wisst, was gekauft werden soll, siehe Einkaufsliste.
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